Clean air for pandemic-proof buildings, a white paper

Vor über 150 Jahren wurden durch Wasser übertragene Krankheiten wie die Cholera durch die Bereitstellung von sauberem Wasser eingedämmt. Wir sind überzeugt, dass ähnliche Anstrengungen gerechtfertigt sind, um saubere Innenraumluft für alle bereitzustellen, um die Bedrohung durch luftübertragene Krankheiten wie COVID-19, Influenza und Tuberkulose zu beseitigen. Das Coronavirus SARS-CoV-2, das die Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) verursacht, ist ein Krankheitserreger, der in erster Linie über die Innenraumluft durch Atemaerosole übertragen wird. Dies sind kleine Partikel bestehend aus Flüssigkeit der oberen und unteren Atemwege, die beim Atmen, Sprechen und Singen in die Luft gelangen. Auf diese Weise gelangt auch der Erreger in die Luft. Nach dem Ausatmen bleiben die feinen Atemaerosole lange in der Luft, verteilen sich im Raum und reichern sich weiter an, solange sich die erkrankte Person dort aufhält. So kann es zu Infektionen kommen, auch wenn ein grosser Abstand zwischen den Personen besteht. Die Gestaltung und Nutzungsart der Räume sowie der Betrieb und die Wartung der gebäudetechnischen Anlagen haben einen grossen Einfluss auf die Aerosole und die darin enthaltenen Krankheitserreger. Es gibt erprobte und auf dem Markt erhältliche Methoden, mit denen für saubere Luft gesorgt werden kann. Dazu gehört das Verhindern der Freisetzung von Atemwegsaerosolen, die Verdünnung der mit Krankheitserregern belasteten Luft und die Entfernung der Krankheitserreger durch Filtration oder Desinfektion. Neuere Forschung zeigt, dass starke Pathogen-Reduktion, oft um das Äquivalente von 5 bis 6 Luftwechseln pro Stunde oder mehr, erreicht werden sollte, um eine wesentliche Wirkung zu erzielen. Das ist wesentlich mehr als der derzeitige Standard. Unsere Expertengruppe empfiehlt eindringlich, dass der Bedarf an sauberer Luft für Büros, Schulen, Theater, öffentliche Gebäude und Massenverkehrsmittel geprüft und Massnahmen ergriffen werden, um saubere Luft in allen Innenräumen sicherzustellen. In der Vergangenheit wurde das Design der Belüftung von Gebäuden im Hinblick auf Energie und Komfort der Bewohner optimiert. Das Lüftungssystem wurde so konzipiert, dass es zu normalen Zeiten kein Hygienerisiko darstellt. Die Verhinderung der Übertragung von Krankheitserregern durch Atemwegsaerosole während Krankheitswellen wie der derzeitigen COVID-19 Pandemie gehörte jedoch nicht zu den Zielen für normale Gebäude. Seit Beginn der Pandemie wurden schon viele Ideen zur Reduktion der Übertragung von SARS-CoV-2 formuliert. Umgesetzt wurde aber vor allem das Tragen von Masken und häufigeres und konsequenteres Lüften. Beides ist langfristig nicht akzeptabel. Viele empfinden das Maskentragen als unangenehm und intensives Lüften ist im Winter zu energieintensiv und unbehaglich. Zukünftige Lösungen müssen Pandemie-sicher, energieeffizient und komfortabel genug sein, damit die Lösungen von den Nutzenden akzeptiert und mitgetragen werden. Der Bau und Betrieb von pandemiegerechten und zugleich energieeffizienten und dem zukünftigen Klima gerecht werdenden Gebäude stellt eine grosse Herausforderung dar. Erste kleinere Projekte haben bereits begonnen. Es bedarf aber eines massiven Forschungsschubs, um neue Methoden für die Gebäude der Zukunft zu entwickeln.

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